Die 'mandatories' sind Kommandos, die ein Gerät verstehen muß, um der Norm zu genügen, die optinalen Kommandos darf das Gerät unterstützen, muß es aber nicht. Wenn sie unterstützt werden, müssen sie sich aber
auch an die Norm halten, wie das Kommando zu verwenden ist. Um den Herstellern Freiraum für eigene Möglichkeiten zu geben, gibt es dann eben noch die 'vendor unique' Kommandos, also 'dem Hersteller
freigestellte' Kommandos, mit denen die Hersteller machen können, was sie wollen.

Übrigens ist damit auch klar, daß man bei der Verwendung dieser Herstellerkommandos vorher unbedingt kontrollieren muß, ob es sich
überhaupt um ein Gerät handelt, das diese Befehle wirklich kennt.
Sonst könnte es passieren, daß zum Beispiel ein Befehl für ein ZIP-Laufwerk, um das Passwort des Mediums zu setzen, bei einem CD-ROM zu einem löschen der Firmware führt (bei einigen Laufwerken kann man die
Firmware nämlich per SCSI-Bus ersetzen).

Kurz nach der Verabschiedung der SCSI-Norm begann daher der Normungsprozeß der folgenden Norm, die als SCSI-2 bezechnet wird, was dazu führt, daß die erste Norm heute eben als SCSI-2 bezeichnet wird.

Vorab entstand dabei auch schon der CCS, der 'Command Command Set', also eine über die Norm hinausgehende Definition der Hersteller, bestimmte Kommandos gemeinsam identisch zu implementieren. Der CCS ist
im Prinzip heute komplett Bestandteil von SCSI-2.

Die Unterschiede von SCSI-1 zu SCSI-2 sind dabei auch in drei Teile aufzutrennen:

1. weitere Hardware-Definitionen

2. erweiterte Protokoll-Definitionen

3. weitergehende Kommando-Definitionen

Es handelt sich dabei immer um Erweiter-ungen, die nicht wirklich der vorhergehenden Norm widersprechen.

Bei der Hardware sind ein paar zusätzliche Möglichkeiten aufgetreten, wie zum Beispiel ein schnelleres Timing der Datenübertragung, um schnellere Transfers zu erreichen, oder Busse mit größerer Breite, als 16 oder 32 Bit, statt nur 8 Bit auf dem Bus.

Das Protokoll ist um ein wenig Etikette erweitert worden, die während der Zugriffe gepflegt werden soll, wie zum Beispiel, daß immer arbitriert werden soll, und nicht nur, wenn man möchte; genauso ist vorgesehen, daß ein Initiator sich bei der Selektion (siehe
"Selektion") identifiziert und ähnliche Kleinigkeiten, die aber normalerweise bei einer SCSI-1 Umgebung nicht weiter stören.

Wesentlich ist jedoch die Normung der Kommandos und der Gerätedefinitionen. Die Beschreibung der Kommandos und der Parameter für die verschiedenen Geräte nimmt dabei auch einen erheblichen Platz der Norm ein.

SCSI - Enträtselt 2/8